Die häufigsten Arten von Cyberangriffen: Kennen ist halber Schutz!

Die digitale Unterwelt ist erfinderisch. Hier sind die gängigsten Angriffsmethoden, die bekannt sein sollten, um sich vor Cyberangriffen zu schützen:

1. Phishing: Ein häufiger Cyberangriff mit dem digitalen Angelhaken

Was ist das? Phishing ist wie ein Köder, der im Internet ausgeworfen wird. Betrüger geben sich als vertrauenswürdige Personen oder Firmen aus – eine Bank, ein Online-Shop, die Post oder sogar ein Freund – um persönliche Informationen zu entlocken. Diese Art von Cyberangriff zielt auf die menschliche Schwachstelle ab.

Wie funktioniert es? Es wird eine E-Mail oder Nachricht erhalten, die echt aussieht. Sie enthält oft eine dringende Warnung („Ihr Konto wurde gesperrt!“, „Ihr Paket wartet!“), die verunsichern soll. Dann wird man gebeten, auf einen Link zu klicken, der auf eine gefälschte Website führt. Dort sollen dann Zugangsdaten, Kreditkartennummern oder andere private Infos eingegeben werden. Ältere Menschen sind hier oft besonders gefährdet, weil sie digitale Tricks nicht immer sofort erkennen.

Beispiele:

  • Eine E-Mail, die aussieht wie von der Sparkasse, aber kleine Tippfehler in der Absenderadresse hat. Ein Indiz für diesen Cyberangriff.
  • Eine SMS, die vorgibt, von DHL zu sein, aber nach persönlichen Daten fragt, um ein „Paket zuzustellen“. Auch hier handelt es sich um einen Cyberangriff.
  • Eine Nachricht von einem Freund auf Social Media, der nach Geld fragt, weil er angeblich in Not ist – aber das Konto des Freundes wurde gehackt! Dies ist ebenfalls ein häufiger Phishing-Cyberangriff.

Schutztipps für alle:

  • Bleibt misstrauisch: Unerwartete Nachrichten, besonders wenn sie Dringlichkeit vermitteln oder zu gut klingen, um wahr zu sein, sind oft ein Zeichen für Betrug und potenzielle Cyberangriffe.
  • Prüft den Absender: Sieht die Absender-E-Mail-Adresse wirklich korrekt aus? Sind da seltsame Buchstaben oder Zahlen drin? Eine wichtige Maßnahme, um Phishing-Cyberangriffe zu erkennen.
  • Klickt nicht einfach auf Links: Geht lieber direkt auf die offizielle Webseite (z.B. der Bank) und loggt euch dort ein, statt einen Link aus einer E-Mail zu nutzen. So vermeidet man viele Cyberangriffe.
  • Gebt niemals Passwörter oder Bankdaten weiter: Seriöse Unternehmen oder Behörden fragen niemals per E-Mail oder Telefon nach solchen sensiblen Daten. Dies ist ein grundlegender Schutz vor Cyberangriffen.
  • Sprecht drüber! Gerade in Familien: Erklärt euren Kindern und Großeltern, wie Phishing funktioniert. Gemeinsam seid ihr stärker gegen diese Art von Cyberangriff.

Bunte, stilisierte Darstellungen von Malware-Typen wie Viren (stachelige Kugeln), Würmer (schlangeähnlich) und Ransomware (Vorhängeschloss auf Box), symbolisieren digitale Schädlinge und Cyberangriffe

2. Malware: Digitale Schädlinge als Cyberangriffe

Was ist das? Malware ist ein Oberbegriff für alle Arten von bösartiger Software. Das sind Programme, die darauf ausgelegt sind, Computern, Tablets oder Smartphones zu schaden, Daten zu stehlen oder auszuspionieren. Malware ist eine weit verbreitete Form von Cyberangriffen.

Arten von Malware:

  • Viren: Sie verstecken sich in Programmen oder Dateien und verbreiten sich, sobald diese geöffnet werden. Eine klassische Form des Cyberangriffs.
  • Würmer: Diese können sich selbstständig im Internet oder Netzwerk verbreiten, ohne dass man etwas tun muss. Ein gefährlicher Cyberangriff, der sich schnell ausbreitet.
  • Trojaner (Trojanisches Pferd): Sie tarnen sich als nützliche Programme (z.B. ein kostenloses Spiel oder eine nützliche App), aber im Hintergrund öffnen sie eine Hintertür für Hacker. So gelangen Hacker durch diesen Cyberangriff in Ihr System.
  • Spyware: Spioniert heimlich Aktivitäten aus, zum Beispiel welche Webseiten besucht werden oder was getippt wird. Eine schleichende Form von Cyberangriff.
  • Adware: Zeigt nervige und unerwünschte Werbung, oft in Form von Pop-ups. Auch wenn weniger schädlich, ist es ein störender Cyberangriff.
  • Ransomware: Das ist besonders fies! Diese Malware verschlüsselt alle Dateien (Fotos, Dokumente, Videos) und fordert dann Lösegeld, oft in Kryptowährung, damit wieder Zugriff erlangt werden kann. Für Kleinunternehmen kann dieser Cyberangriff den Ruin bedeuten.

Wie funktioniert es? Malware kann auf vielen Wegen auf Geräte gelangen: über infizierte E-Mail-Anhänge, beim Download von manipulierten Programmen aus unseriösen Quellen, über infizierte USB-Sticks oder einfach durch das Besuchen gefährlicher Webseiten.

Schutztipps für alle:

  • Nutzt eine gute Antivirensoftware: Installiert ein zuverlässiges Programm auf dem Computer und Smartphone und sorgt dafür, dass es immer aktuell ist. Ein Muss zum Schutz vor Malware-Cyberangriffen.
  • Seid vorsichtig mit E-Mail-Anhängen: Öffnet keine Anhänge von unbekannten Absendern oder wenn sie verdächtig vorkommen. Das reduziert das Risiko von Cyberangriffen.
  • Lad Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter: Nutzt offizielle App Stores oder die Webseiten der Software-Hersteller. Dies beugt Malware-Cyberangriffen vor.
  • Haltet eure Geräte aktuell: Regelmäßige Updates für das Betriebssystem (Windows, macOS, Android, iOS) und die Apps schließen bekannte Sicherheitslücken, die Malware sonst ausnutzen könnte. Dies ist ein wichtiger Schutz vor Cyberangriffen. Stellt automatische Updates ein!
  • Scant USB-Sticks: Wenn ein USB-Stick an einen fremden Computer angeschlossen oder ein Stick von jemand anderem bekommen wird, sollte er zuerst mit dem Antivirenprogramm gescannt werden, um Cyberangriffe zu vermeiden.

3. DoS- und DDoS-Angriffe: Digitale Blockaden als Cyberangriffe

Was ist das? Stell dir vor, du möchtest in deinem Lieblingsladen einkaufen gehen, aber Tausende von Menschen blockieren den Eingang, sodass niemand mehr reinkommt. Genauso funktioniert ein Denial-of-Service (DoS) oder Distributed Denial-of-Service (DDoS) Angriff. Hacker überfluten eine Webseite oder einen Online-Dienst mit so vielen Anfragen, dass dieser zusammenbricht und für niemanden mehr erreichbar ist. Dies ist eine spezielle Form von Cyberangriff.

Der Unterschied:

  • DoS: Der Cyberangriff kommt von einem einzelnen Computer.
  • DDoS: Der Cyberangriff kommt von vielen Tausenden von gehackten Computern (einem sogenannten Botnetz). Das ist viel schwerer abzuwehren.

Wie funktioniert es? Die Angreifer nutzen gehackte Computer, um gleichzeitig unzählige Anfragen an das Ziel zu senden. Der Server kann die Last nicht bewältigen und fällt aus. Für Kleinunternehmen, die stark auf ihre Webseite oder Online-Shops angewiesen sind, kann dieser Cyberangriff massive Umsatzeinbußen bedeuten.

Schutztipps (eher für Kleinunternehmen):

  • Wählen Sie einen guten Hosting-Anbieter: Viele Webhoster bieten mittlerweile grundlegenden DDoS-Schutz an. Ein erster Schritt gegen diese Cyberangriffe.
  • Nutzen Sie spezielle Schutzdienste: Es gibt Firmen, die sich auf den Schutz vor DDoS-Angriffen spezialisiert haben. So können Sie sich besser vor Cyberangriffen dieser Art schützen.

Eine schemenhafte Person beobachtet über einen Laptop heimlich zwei sich unterhaltende Personen, symbolisiert einen Man-in-the-Middle-Cyberangriff

4. Man-in-the-Middle (MitM) Angriffe: Der unsichtbare Lauscher bei Cyberangriffen

Was ist das? Bei einem Man-in-the-Middle-Angriff schaltet sich ein Angreifer unbemerkt zwischen die Nutzer und die Webseite oder den Dienst, mit dem kommuniziert wird. Er kann dann alle Daten mitlesen oder sogar verändern, ohne dass dies bemerkt wird. Dieser Cyberangriff ist besonders tückisch, da er schwer zu erkennen ist.

Wie funktioniert es? Stell dir vor, du sitzt im Café und nutzt das kostenlose WLAN. Ein Hacker könnte ein gefälschtes WLAN einrichten, das aussieht wie das offizielle Café-WLAN. Wenn du dich damit verbindest, läuft dein gesamter Internetverkehr über seinen Computer, und er kann alles abfangen. Eine beliebte Methode für diesen Cyberangriff.

Schutztipps für alle:

  • Vermeidet unsichere öffentliche WLANs: Nutzt diese nicht für Online-Banking, Einkäufe oder andere sensible Vorgänge. So vermeidet man potenzielle Cyberangriffe über öffentliche Netzwerke.
  • Nutzt ein Virtual Private Network (VPN) [https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/onlinesicherheit/vpn-nutzen-fuer-mehr-sicherheit-im-internet-8106]: Ein VPN verschlüsselt den gesamten Internetverkehr. Das ist wie ein sicherer Tunnel durch das Internet und schützt auch in öffentlichen WLANs effektiv vor Cyberangriffen.
  • Achtet auf das „HTTPS“ und das Schloss-Symbol: In der Adresszeile des Browsers sollte immer „https://“ stehen und ein kleines Schloss-Symbol zu sehen sein, wenn sensible Daten eingegeben werden (z.B. bei Online-Shops oder der Bank). Das zeigt an, dass die Verbindung verschlüsselt ist und ein Man-in-the-Middle-Cyberangriff unwahrscheinlicher ist.

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